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Wirkungen von Alkohol

Schon Paracelsus sagte: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht‘s, dass ein Ding kein Gift sei.“  Genau so verhält es sich auch beim Alkohol.

 

Angenehme Hauptwirkung

Alkohol verschafft uns Genuss, Entspannung und gute Stimmung. Er geht rasch ins Blut über und so treten die ersten Wirkungen in Form von Wärmegefühl, Wohlbefinden,  Zwanglosigkeit, Fröhlichkeit sehr rasch auf. In geringer Menge wirkt Alkohol anregend und stimmungssteigernd und kann die Kontakt- und Kommunikationsbereitschaft erhöhen, Hemmungen und Ängste abbauen. So begleitet eine sofortige, deutlich ausgeprägte angenehme Wirkung den Alkoholkonsum. Diese ist zeitlich beschränkt auf die Zeit, in welcher der Blutalkoholspiegel im Körper ansteigt.

 

Unangenehme Nachwirkung

Alkohol verschafft uns später oft Unlust, Unruhe, Gereiztheit, Verstimmung, Deprimiertheit – im Volksmund: einen „Kater“. Die Phase der Nachwirkung beginnt langsam und ist wenig ausgeprägt, d.h. sie ist nicht leicht spürbar. Sie setzt ein, wenn der Alkoholspiegel sinkt und die giftigen Abbauprodukte des Alkohols zu einer verminderten Produktion von angenehm wirkenden Stoffen (Endorphine) im Hirn führen.

Wer über längere Zeit zu viel Alkohol trinkt, schadet sich selbst und oft auch dem eigenen Umfeld. Der regelmässige Konsum kann Krankheiten begünstigen.

Körperliche Auswirkungen

Alkohol in risikoarmen Mengen genossen senkt das Risiko von Koronaren Herzerkrankungen vor allem bei älteren Menschen.

Alkohol im Bereich des Risikokonsums (vgl. "Wie viel ist zu viel?") erhöht das Risiko für

 

  • Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt)

  • Schädigung wichtiger Organe (neben der Leber v.a. Bauchspeicheldrüse und Herz)

  • Mund-, Rachen-, Darm-, Leber- und Brustkrebs. Das Krebsrisiko steigt mit der Häufigkeit und der Menge des Alkoholkonsums. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von alkoholischen Getränken konsumiert wird.

  • Übergewicht

  • Schwächung des Immunsystems und Zunahme von Infektionskrankheiten

  • Entzündungen an Schleimhäuten, Nieren und Harnwegen

 

Der Zusammenhang dieser Erkrankungen und Alkoholkonsum ist durch wissenschaftliche Erkenntnisse gut belegt und fängt bei geringeren Mengen an als früher vermutet.

Psychische und soziale Auswirkungen

In risikoarmen Mengen genossen, kann Alkohol eine positive Wirkung haben. Ein gutes Glas Wein zu einem feinen Essen ist ein Genuss. Ein Bier in geselliger Runde, ein Glas Champagner auf einem Fest heben die Stimmung. Man wird geselliger und lockerer. Gerade schüchternen Menschen hilft dies, Hemmungen abzubauen.

Bei riskantem Konsum kann Alkohol negative soziale und psychische Folgen haben. So beeinflusst Alkohol

 

  • die Aufmerksamkeit und die Konzentration (auch zwischen den Konsumphasen)

  • die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit

  • die Gefahr eines Unfalls oder einer Selbstverletzung

  • die Gefahr im Strassenverkehr (schwere und tödliche Unfälle)

  • die Beziehung zur Familie, Freunden und Arbeitskollegen

  • die Gewaltbereitschaft

  • die psychische Gesundheit (häufige Niedergeschlagenheit, bestimmte Ängste oder Missstimmungen werden begünstigt, Depressionen verstärkt)

  • die Gefahr einer Abhängigkeit

 

Untersuchungen zeigen: Über die Hälfte der Menschen mit einem risikoreichen Alkoholkonsum leidet gleichzeitig an einer psychischen Erkrankung. Oft trinkt jemand mehr, um die Symptome der Krankheit zu lindern. Es kann auch sein, dass Alkohol eine psychische Krankheit auslöst. Alkohol kann jedoch keine psychischen Probleme lösen. Vielmehr werden diese durch Alkohol verstärkt. Fachpersonen kennen sich damit aus.

Mehr zu risikoarmen, riskanten und gefährlichen Konsummengen erfahren Sie hier oder bei Sucht Schweiz.